Kagelmann zur geplanten Kürzung beim Wolfprojekt Lausitz

Zur Ankündigung der Landräte von Görlitz und Bautzen, Bernd Lange und Michael Harig, sich für eine Beendigung des Lausitzer Wolfsprojektes stark
zu machen (s. SZ vom 09.03.2010), erklärt die Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Kreistag Görlitz und Abgeordnete des Sächsischen Landtages, Kathrin
Kagelmann:

Die Ankündigung der beiden Landräte von Görlitz und Bautzen sowie der Oberbürgermeister von Bautzen, Görlitz und Hoyerswerda, die Landeszuschüsse für das Wolfsprojekt in der Lausitz künftig in Projekte der Kinder- und Jugendarbeit zu stecken, ist an Populismus kaum noch zu überbieten. Die dabei eingesparten Mittel, 91.000 Euro für das Wildbiologische Büro »Lupus« und 54.000 Euro für das Wolfsbüro in Rietschen stehen in keinem Verhältnis zu den Streichungen im Kinder- und Jugendbereich! Allein die Kürzung der Landesmittel bei der Jugendpauschale betragen für den Landkreis Görlitz 258.000 Euro und im Landkreis Bautzen sogar 308.000 Euro! Mit dieser
Diskussion auf einem Themengebiet, das seit Jahren in der Lausitz hoch emotional besetzt ist, soll der Anschein erweckt werden, der CDU sind Kinder und Jugendliche wichtiger als scheinbar verzichtbare Wölfe. Eine eigentümliche Sicht der selbsternannten Schöpfungsbewahrer auf international geschützte Mitgeschöpfe. Dabei wird total verschwiegen, dass insbesondere durch die natürliche Wiederansiedlung der Wölfe die Lausitz im Bekanntheitsgrad stark gestiegen ist, damit verbunden der Tourismus Aufschwung erhalten hat und so Arbeitsplätze geschaffen wurden! Womit sonst als mit einer intakten und artenreichen Natur wollen die Herren eine sich weiter ausdünnende Oberlausitz und deren Seenlandschaft künftig touristisch vermarkten? Der stellvertretende Vorsitzende der Regierung stellenden Sachsen-CDU, Bernd Lange, sollte sich in  seiner Partei lieber dafür einsetzen, dass die Kürzungen in allen sozialen Bereichen zulasten von Kindern, Jugendlichen, Frauen oder Behinderten schleunigst zurückgenommen werden. Schließlich sitzt er – ohne Gebühren zahlen zu müssen – regelmäßig im Landesvorstand der Christdemokraten neben unserem Ministerpräsidenten. Dort wäre Widerstand angebracht – im Vorfeld von Kürzungsbescheiden durch die Staatsregierung!!!