Heike Krahl: Bibliotheken nicht als Spielmasse für Haushaltüberlegungen missbrauchen

Nach dem gestrigen Artikel in der SZ Weißwasser „Wackelkandidat Bibliothek“ erklärt Heike Krahl, Gemeinderätin und Kreisrätin von der LINKEN:

Der Erhalt von Bibliotheken liegt im vorrangigen öffentlichen Interesse.

Bibliotheken sind wichtiger Bestandteil einer Bildungskultur aber auch Teil örtlicher Lebensqualität. Wer Planspiele um die Schließung der Bibliotheken veranstaltet, verspielt die Chance durch frühzeitige und  kostenbewusste Stärkung der Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen (aber auch so manchem Erwachsenen) einen Beitrag zur besonders wichtigen Bindung von Fachkräften in der Region zu leisten. Nur Kinder, für die Bildung und selbständiges Lernen bzw. das selbst Entdecken zur Lebenswirklichkeit gehört, werden die Zukunft der regionalen Wirtschaft sichern können. Wo keine gut ausgebildeten Fachkräfte sind, da wird in Zukunft auch kein Mittelstand mehr sein. Nicht alle Eltern sind in der Lage, ihren Kindern die Grundlage für lebenslanges Lernen mitzugeben, umso wichtiger ist es, als Gemeinschaft nicht auch noch die eh schon kaum vorhandenen Einrichtungen, wie z.B. Bibliotheken zu schließen.

Die Probleme der Kommunalhaushalte entstehen durch unzureichende Finanzierung des Freistaates, schwankende Steuereinnahmen und explodierende Kosten bei Investitionen, nicht bei vergessenen Büchern. Das Schließen einer Bibliothek wird immer größere Nachteile mit sich bringen, als es finanzielle Entlastungen im Haushalt bewirkt.

Wir brauchen eine nachhaltige und an den Aufgaben orientierte Kommunalfinanzierung, dass diese bis heute durch den Freistaat verweigert wird, sollte jetzt nicht der Grund sein, die Nutzerinnen und Nutzer von Bibliotheken als Sparopfer auszusuchen.