Diskussion um den Betreiber der Kita in Krauschwitz

Ausgelöst durch die Übergriffe auf einen damals Dreijährigen, entbrennte Anfang 2013 eine Debatte der Eltern, die ihre Kinder in die Kita Sonnenstrahl bringen, zunächst um die Entlassung der beiden Erzieherinnen, die den Jungen nicht im pädagogischen Sinne behandelten, später auch um die Betreibung der Kita. Und diese Diskussion wurde dann auch im Gemeinderat geführt.
Die Täterinnen erhielten eine Abmahnung. Trotzdem melden einige Eltern Bedenken bezüglich der Sicherheit ihrer Kinder an, andere nahmen ihre Kinder aus der Einrichtung. Die Gemeinde Krauschwitz kündigt im Mai den Betreibervertrag mit der Kirchengemeinde vorsorglich. Die Kündigung ist jedoch so verfasst, dass sie nie wirksam wird.
Da die Kirchgemeinde als Betreiber der Einrichtung nicht sofort und effizient auf den Misshandlungsfall reagiert, sind aus der Angelegenheit unüberwindbarer Gegensätze geworden. Die Erzieherinnen streiten untereinander. Eltern und Träger sind sich nicht mehr einig. Oder sie waren es nie. Einige der Eltern seien schon immer antikirchlich eingestellt gewesen, heißt es aus der Kirchengemeinde. Dass das Morgengebet für alle Kinder obligatorisch ist, empfinden einige Eltern nicht rechtens, haben sie in Krauschwitz auch keine andere Möglichkeit, ihr Kind unterzubringen, es sei denn, sie fahren in den Ortsteil Sagar. Aber dort sind nicht ausreichend Plätze vorhanden.
Im Gemeinderat steht im Oktober das Thema Kita an und es soll um einen Trägerwechsel gehen. Eine Reihe von Eltern kommt in die Gemeinderatssitzung und lehnt die vorgeschlagene Stattrand gGmbH aus Weißwasser als neuen Betreiber ab. Entscheidend ist, dass sich im Gemeinderat mit Hilfe der LINKEN und der Freien Wähler keine Mehrheit findet.
Die Forderung von Eltern und Gemeinderäten der LINKEN und der Freien Wähler, ein Interessenbekundungsverfahren zu starten, bei der sich alle Träger bewerben können, wird durch Bürgermeister Rüdiger Mönch abgelehnt. Die Übernahme der Trägerschaft durch die Gemeinderäte der CDU Krauschwitz wird abgelehnt. Die Verwaltung sei damit überfordert, argumentiert Mönch und bekommt Zuspruch von der CD. Mein Befangenheitsantrag gegen Thomas Najork, der im Kita Ausschuss des Trägers sitzt, wurde abgelehnt und auch die Kommunalaufsicht sah keine Befangenheit. Zudem hat die Kirchenspitze entschieden, die Trägerschaft weiter zu führen. Somit war das Thema Kündigung endgültig vom Tisch. Der Träger gab aber an, im Gespräch zu bleiben und weiter über einen neuen Träger zu verhandeln. Dies und die immer noch herrschende Unzufriedenheit der Eltern, nicht umsonst ist die Zahl der Neuanmeldungen zurückgegangen, nicht aber die Geburtenzahlen, nahm ich zum Anlass, einen Tagesordnungspunkt auf einen der nächsten Ratssitzungen zu setzen zu lassen, der das Thema Interessenbekundungsverfahren zum Inhalt hat.
Unterstützt wurde der Antrag von der LINKEN und den freien Wählern.
In der letzten Gemeinderatssitzung wurde dann ein geänderter Antrag angenommen der die Bildung einer Arbeitsgruppe aus Eltern, Erziehern, Gemeinderäten, Verwaltung und Träger zum Inhalt hat und die Zustimmung aller fand.
Seid der letzten Gemeinderatssitzung  werden nun die Weichen für einen Neuanfang in der Kita und damit in Krauschwitz und im Sinne der Eltern und Kinder gestellt.
Ein Trägerwechsel ist damit aber noch immer nicht vom Tisch. Ich werde den Wechsel dann weiterverfolgen, wenn sich die AG als Worthülse entpuppt.

Heike Krahl
Kreisrätin und Gemeinderätin der LINKEN