Anfrage Situation der Rettungswachen

Sehr geehrter Herr Landrat Lange,
die Fraktion DIE LINKE hat sich über die Situation der Rettungswachen seit der Neuausschreibung und der Umstellung der Rettungsleitstelle nach Hoyerswerda vor Ort informiert. Dabei wurden uns einige Probleme benannt.

Deshalb bitte ich entsprechend der Regelung des § 24(5) SächsLKrO bitte ich sie um Beantwortung folgender Fragen:
1. Im Winter bei Glätte kommen die Rettungswagen der Rettungswache Ebersbach schlecht aus der Einfahrt die steile Auffahrt hoch. Hier müsste ein Umbau der Ausfahrt erfolgen. Kann dieses Problem durch den Landkreis behoben werden?

2. Das gesamte Gelände der Rettungswache Ebersbach ist zu einer Industriebrache ungesichert und macht Einbrechern den ungesehenen Zutritt leicht. Wann ist mit der Sicherung des Geländes zu rechnen?

3. Mehrfach wurde auch der neue Krankenwagen von BINZ kritisiert. Er ist zu klein, die Sitze des Fahrzeuges  erzwingen eine Sitzhaltung des Fahrers, die zu Nackenverspannungen und Einschlafen der Beine führen. Hier sehen die Beschäftigten die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers für den Arbeitnehmer nicht gewährleistet. Der KTW T5 von Schönebeck hatte eine etwas größere Fahrerkabine und einen höheren Seiteneinstieg. Wie können die Leistungserbringer besser in die Ausschreibung der Fahrzeuge einbezogen werden, bzw. wie können in der Praxis austretende Probleme bei neuen Beschaffungen verhindert werden? Besteht die Möglichkeit, durch Umbaumaßnahmen hier Abhilfe zu schaffen? Wenn nicht, wann besteht die Möglichkeit einer Veränderung der Fahrzeugflotte?

4. Ein weiteres Problem ist der bürokratische Aufwand. Die Notfalldaten werden schon von der Leitstelle auf die Funkmelder übermittelt. Für die Abrechnung muss aber nochmals alles eingegeben werden. Hier gibt es in anderen Bundesländern und auch in Sachsen (z.B. Dresden) schon Systeme, z.B. Tech2go, die den Aufwand stark minimieren. Ein großes Manko besteht auch darin, dass der Vorgang der Abrechnung erst am nächsten Tag mit der Eingabe der Transportnummer, welche durch die Rettungsleitstelle übermittelt werden muss, beendet werden kann. Ist vorgesehen, dieses oder ein anderes neues System anzuschaffen und wenn ja, bis wann?

5. Um die Notrufabfrage in der neuen Rettungsleitstelle zu verbessern, und damit Fehleinsätze zu vermeiden, sollte eine standardisierte Notrufabfrage eingeführt werden. Die Einführung einer entsprechenden Technik sei zwar wünschenswert, aber bisher nicht realisiert. Auch beschweren sich zunehmend Notärzte über, durch die neue Leitstelle in Hoyerswerda, fehlerhaft disponierte Einsätze. Dies habe seit der Inbetriebnahme der neuen Leitstelle stark zugenommen. Wann ist mit der Einführung einer standardisierten strukturierten Notrufabfrage zu rechnen?

Ich bedanke mich im Voraus für die Beantwortung der Fragen und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Heike Krahl
Kreisrätin der LINKEN

Antwort des LandratesPDF-Datei (123,12 KB)