Mirko Schultze / Jens Hentschel-Thöricht: Corona-Schutz für alle, auch Geflüchtete! Dezentrale Unterbringung kann Leben retten!
Derzeit sind 360 Personen in den Asylsuchenunterkünften im Landkreis Görlitz untergebracht. Dies teilte Landrat Lange (CDU) auf eine Anfrage des Zittauer Kreisrates der LINKEN Jens Hentschel-Thöricht mit.
Mirko Schultze, Vorsitzender der Linksfraktion im Kreistag Görlitz: Unsere Forderungen nach dezentrale Unterbringung und Schließung der Asylsuchendenheime bekräftigen wir erneut. Dauerhafte Unterbringung auf engstem Raum, kein Zugang zum regulären Gesundheitssystem und ständige Behördengänge um Duldungen zu verlängern sind nur einige Beispiele für das, was Geflüchtete tagtäglich bewältigen müssen. All diese Punkte müssten schon lange der Vergangenheit angehören. Doch in der aktuellen Situation sind sie nicht nur eine psychische und physische Belastung, sie erhöhen das Risiko einer Erkrankung signifikant.
„Physische Distanz“ funktioniert nicht, wenn man sich in einem Heim mit gemeinsamen Waschräumen und Küchen aufhält. Hier muss dringend eine Entzerrung erreicht werden. Der Landkreis muss die dezentrale Unterbringung massiv vorantreiben und sich um Schutzkonzepte für verbleibende Bewohnerinnen und Bewohner sowie um ausreichend Schutzkleidung für das Personal ähnlich wie in Altenpflegeheimen bemühen.
„Der durch die dezentrale Unterbringung frei gewordene Wohnraum in den Asylsuchendenheimen kann bis zur Unterbringung in Wohnung für die Aufnahme von weiteren Flüchtlingen aus den griechischen Aufnahmelagern dienen. Angesichts der unhaltbaren Zustände unter anderem im Flüchtlingslager Moria sollte auch der Landkreis Görlitz sofort Menschen aufnehmen, vor allem Alte, Kranke und Kinder. Die temporäre Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften stellt bei allen Unzulänglichkeiten immer noch eine Verbesserung der Situation für die Menschen im Vergleich zu den Elendslagern an der griechischen Grenze dar“, ergänzt Hentschel-Thöricht.